Das sechste Wort vom Kreuz: „Es ist vollbracht!“ (Joh 19, 30)
a) Reflexion über das Wort Gottes
„Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sagte er: Es ist vollbracht!“ (Joh 19, 30).
Die Arme Jesu ermüden, sie verlieren an Kraft. Große Wellen von Krämpfen fegen über die Muskeln und verknoten sie in tiefe, erbarmungslos klopfende Schmerzen. Erstickungszyklen kommen. Die pektoralen Muskeln sind gelähmt und sind außerstande, sich zu bewegen. Jesus kämpft, um wenigstens ein paar Atemzüge nehmen zu können. Er spürt einen zutiefst auspressenden Schmerz tief in der Brust. Das Pericardium (Herzbeutel) füllt sich langsam mit Serum und beginnt, auf das Herz zu drücken, wodurch es seine Bewegungen einschränkt. Das Herz schlägt unregelmäßig. Blutverlust und brennender Durst führen dazu, dass das zusammengepresste Herz kämpft, um schweres, dickes, schleppendes Blut in die Gewebe zu pumpen, und die gefolterten Lungen kaum in der Lage sind, zumindest ein wenig Luft einzuatmen. Jesus fühlt, wie die Kühle des Todes durch seine Gewebe schleicht. Mit einer letzten Woge der Stärke drückt er noch einmal seine zerrissenen Füße gegen den Nagel, richtet seine Beine auf, nimmt einen tieferen Atem. Man hört sein Wort: „Es ist vollbracht!“
Von dem Moment an, als der sterbende Jesus am Kreuz ausrief: „Es ist vollbracht!“, bebte die Erde (vgl. Mt 27, 51). Auch die Hölle ist in den Grundfesten erschüttert, weil durch das Opfer des Lammes dem Feind der Menschheit sein Recht entzogen wurde, menschliche Seelen zu besitzen, und der Schuldschein ist nichtig erklärt geworden (vgl. Kol 2, 14). Gleichzeitig wurde die Macht des Todes zunichte gemacht (vgl. 2 Tim 1, 10).
Durch seinen Tod zerstörte Jesus denjenigen, der Macht über den Tod hat, nämlich Satan. Wenn wir den Namen Jesu gegen die höllischen Mächte anrufen, werden sie sofort besiegt. Deshalb müssen sie sich zurückziehen, sobald sie der vollen Kraft des Namens Jesu begegnen.
Jesus hat sein Werk vollbracht! Es gibt nichts hinzuzufügen. Es genügt, dieses vollkommene Heilswerk Jesu anzunehmen und es in seinem Leben zu verwirklichen. Die Macht des Bösen und der Sünde wurde besiegt! Wo? An einem einzigen Ort: im Tod Christi. Deshalb müssen wir jeden Tag durch den Glauben in den Tod Christi eintreten (vgl. 2 Kor 4, 11).
Jeder von uns wird durch physisches Sterben und physischen Tod gehen. Aus diesem Grund müssen wir jeden Tag in den Tod Christi eintreten, und vor allem, wenn wir uns in irgendeiner Weise von der Linie des Willens Gottes oder der göttlichen Gebote entfernt haben.
b) Rezitation des Wortes Gottes (5 Minuten): Ich nehme das Leiden Christi wahr: Blutverlust, unerträglicher Durst, schmerzhafte Krämpfe. Wir alle wiederholen: „Jesus sagte: Es ist vollbracht!“ (Joh 19, 30)
c) Gebet mit dem Wort Gottes (5 Minuten): Gemeinsam sagen wir: „Vater“, und einer fügt hinzu: „Es ist vollbracht! Der Teufel und die Sünde wurden besiegt!“
d) Gebet des Herzens (5 Minuten): Wir rufen alle: „Je-ho-schu-aa-aa-aa [*]“. Mit dieser Anrufung bezeuge ich der ganzen Welt: „Mein Heil wurde in Jesus Christus vollbracht!“
[*] Wie kann man den Namen Gottes mit lebendigem Glauben anrufen? Sprechen Sie beim Ausatmen die Silbe „Je“ aus und erkennen Sie die Gegenwart von Gott dem Vater; beim zweiten Ausatmen sprechen Sie die Silbe „ho“ aus und erkennen Sie die Gegenwart Gottes des Sohnes; beim dritten „schu“ – erkennen Sie die Gegenwart Gottes, des Heiligen Geistes. Atmen Sie schließlich „aaa“ aus, ohne einen Ton zu erzeugen. Atmen Sie dann nach dem Einatmen wieder „aaa“ aus. Und dann versuchen Sie, die gegebene Wahrheit beim dritten Mal persönlich zu erfahren.
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